Johannes Brahms: Die Liebeslieder-Walzer
Sonntag, den 25. Juni 2023, 17 Uhr
Katharina Kutsch, Sopran
Ingeborg Danz, Alt
Christoph Strehl, Tenor
Andreas Schmidt, Bass
Pauliina Tukiainen und Julia Pujol, Klavier
Programm:
Johannes Brahms (1833-1897)
Liebeslieder-Walzer op. 52 (1868)
(1833-1897)
Neue Liebeslieder-Walzer op. 65 (1874)
Johannes Brahms spielte gerne Walzer am Klavier und ließ sich dazu immer wieder neu inspirieren – vor allem, wenn er wieder einmal in der Walzermetropole Wien war. Rein aus Lust am beschwingten Musizieren hat Brahms wohl seine "Liebeslieder-Walzer" geschrieben. Sie wurden 1870 zum ersten Mal dem Publikum vorgestellt – in Wien, also dort, wo sich Brahms bald endgültig niederlassen sollte. Er und seine enge Freundin Clara Schumann saßen bei der Uraufführung am Klavier, und begleiteten vier Solisten. Clara Schumann schrieb darüber in ihr Tagebuch: "Es war überfüllt, auf dem Orchesterpodium so, dass ich nie wusste, wie ich an’s Klavier kommen sollte. Ich spielte sehr glücklich, das Publicum war in wahrem Enthusiasmus. Die Liebeslieder - Johannes spielte sie mit mir vierhändig - gingen reizend und gefielen sehr."
Katharina Kutsch studierte in Frankfurt am Main bei Hedwig Fassbender und erweiterte anschließend ihre Ausbildung in der Liedklasse von Hartmut Höll in Zürich. Sie erhielt in dieser Zeit mehrere Stipendien und Preise. Ergänzend besuchte sie Meisterkurse bei Thomas Heyer, Edith Wiens, Trevor Pinnock und Christoph Prégardien. Hauptsächlich ist sie als Lied- und Konzertsängerin tätig, wirkte aber auch in verschiedenen Opernproduktionen mit, so u. a. in Monteverdis „Orfeo“ und Richard Strauss’ „Elektra“ an der Oper Frankfurt. Die Karriere der Sopranistin Katharina Kutsch war von Beginn an stark geprägt von einem großen pädagogischen Interesse. Nach Jahren erfolgreicher Lehrtätigkeit an den Musikhochschulen Frankfurt am Main, Mannheim und Karlsuhe folgte sie zum Wintersemester 2014/15 dem Ruf als Professorin für Methodik und Gesang an die Hochschule für Musik Freiburg.
Über ihr Engagement als Professorin hinaus gibt sie zahlreiche Meisterkurse. Ihre Schülerinnen und Schüler sind an verschiedenen europäischen Opernhäusern engagiert und gewannen Preise bei internationalen Wettbewerben.
Ingeborg Danz, Musikerin und Gestalterin, studierte an der Musikhochschule Detmold zunächst Schulmusik, nach dem Staatsexamen dann Gesang bei Prof. Heiner Eckels mit den künstlerischen Abschlüssen Reifeprüfung und Konzertexamen. Schon während des Studiums gewann sie zahlreiche Wettbewerbe und setzte ihren Schwerpunkt im Konzert- und Liedbereich. Eine besonders enge und lebendige Zusammenarbeit entwickelte sich mit der internationalen Bachakademie Stuttgart und Helmuth Rilling und dem Collegium Vocale Gent unter der Leitung von Philippe Herreweghe. Im Laufe ihrer Karriere war und ist sie ein gefragter Gast auf den großen Konzertpodien im In- und Ausland. Ihr Repertoire umspannt den Zeitraum vom Barock bis hin zur zeitgenössischen Musik. Die Musik Johann Sebastian Bachs hat in ihrer musikalischen Laufbahn einen zentralen Stellenwert, die Komplexität dieser Klangwelt berührt und fasziniert sie und so ist sie auch der Neuen Bachgesellschaft als Direktoriumsmitglied eng verbunden, die es sich als Ziel gesetzt hat, die Verbreitung Bachs und deren lebendige Pege an wechselnden Orten zu befördern.
Der in Lübeck geborene Tenor Christoph Strehl studierte an der Folkwang Universität Essen bei Soto Papulkas sowie privat mit Silvana Bazzoni Bartoli. Er absolvierte Meisterkurse bei Axel Bauni, Norman Shetler, Josef Metternich, Gianni Raimondi und Claude Thiolas. 2002 wurde er Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich, dem er neun Jahre lang angehörte. Bei den Salzburger Festspielen gab er 2003 sein Debüt als Don Ottavio unter Nikolaus Harnoncourt. Fortan führte ihn eine internationale Karriere als Mozart- Tenor u.a. nach Amsterdam, Barcelona, Genf, Hamburg, Madrid, München, Paris, die Wiener Staatsoper, Covent Garden und an die Met, sowie die Festivals von Aix-en-Provence, Baden Baden, Luzern und die Wiener Festwochen. Er war der Tamino in Claudio Abbados CD-Einspielung der Zauberflöte und arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Gianluca Capuana, Constantinos Carydis, William Christie, Christoph von Dohnanyi, Ádám Fischer, Daniele Gatti, Bernard Haitink, Phillip Herreweghe, James Levine, Marc Minkowski und Franz Welser-Möst sowie den RegisseurInnen Sven-Eric Bechtholf , Dieter Dorn, Claus Guth, Stefan Herheim, Jens Daniel Herzog, Martin Kusej, Nikolaus Lehnhoff, Christof Loy, Damiano Michieletto, Tobias Moretti und Katharina Thalbach. Er sang Partien wie Rodolfo, Don José, Schuiskij, Nerone und Pollione sowie bei den Salzburger Festspielen 2019 Oronte neben Cecilia Bartolis gefeierter Alcina. 2021 debütierte er am Teatro Malibran Venedig als Vivaldi`s Farnace. Zahlreiche DVD- und CD-Aufnahmen dokumentieren sein künstlerisches Schaffen. Neben einer regen Konzerttätigkeit gibt er regelmäßig Liederabende u.a. mit Helmut Deutsch und Pauliina Tukiainen. Seit 2013 lehrt Christoph Strehl Gesang an der Universität Mozarteum Salzburg.
Andreas Schmidt ist einer der profiliertesten Sänger seiner Generation. Er studierte zunächst Klavier, Orgel und Dirigieren, dann Gesang bei Ingeborg Reichelt in Düsseldorf und Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin. Als Gewinner des Deutschen Musikwettbewerbs wurde er sofort an die Deutsche Oper Berlin engagiert. Dort begann seine weltweite Karriere, die ihn an die großen Opernhäuser und zu den bekanntesten Festivals der Welt führte, wo er mit nahezu allen bedeutenden Orchestern unter den großen Dirigenten aufgetreten ist. Zahlreiche Funk- und Fernsehaufnahmen dokumentieren die künstlerische Bandbreite des Sängers von Bach bis Rihm, ebenso wie die mehr als 130 Plattenproduktionen für DGG, BMG, Philips, Decca, Sony, EMI u.a.. Andreas Schmidt ist viel gefragter Juror bei internationalen Wettbewerben, gibt im In-und Ausland Meisterkurse, 1997 wurde ihm vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg der Titel „Kammersänger" verliehen. 2010 folgte er dem Ruf auf eine Professur für Gesang an die Hochschule für Musik und Theater München, daneben unterrichtet er am Mozarteum in Salzburg und an der Sibelius-Akademie Helsinki.
Die finnische Pianistin Pauliina Tukiainen hat sich als vielseitige Interpretin sowie als gefragte Professorin für Liedgestaltung einen Namen gemacht. Sie studierte Klavier in ihrem Heimatland sowie in Frankfurt am Main. Während ihres Liedstudiums bei Hartmut Höll und Anne Le Bozec in Zürich und Karlsruhe wurden ihr zahlreiche Preise und Stipendien verliehen. Weitere künstlerische Impulse erhielt sie von Dietrich Fischer-Dieskau, Ralf Gothóni, Thomas Hampson, Christoph Prégardien und Wolfgang Rihm. Pauliina Tukiainen konzertierte in Europa u. a. in der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, im Musikverein in Wien, in der Tonhalle Zürich, im Oslo Konserthus, bei der Hugo-Wolf-Akademie, bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, beim Bodenseefestival, bei der Fundación Juan March in Madrid, beim Enescu Festival in Bukarest sowie in Südafrika, Indien und Vietnam. Eine langjährige künstlerische und programmatische Zusammenarbeit verbindet Pauliina Tukiainen mit dem Bonner Schumannfest, wo sie ein Podium auch für jüngere Liedduos geschaffen hat. Konzertmitschnitte sind bei zahlreichen deutschen und ausländischen Rundfunkanstalten entstanden. Nach ihrer auch in der Presse hochgelobten Debut-CD „Mirrors“ mit Werken von Sibelius und Saariaho erschienen weitere Aufnahmen beim Label Coviello Classics mit Liedern von Berg, Debussy, Schumann, Strauss und Wagner sowie eine Ersteinspielung von Wolfgang Rihms „Ophelia sings“. Ihre CD „Serious Songs“ mit dem Bariton Arttu Kataja bei Alba Records wurde vom Finnischen Rundkfunk 2020 als „Album of the year“ nominiert. Die neueste Aufnahme des Duos ist Schuberts Winterreise, erschienen bei Alba Classics im Januar 2022. Neben ihrer Konzerttätigkeit unterrichtete sie Liedgestaltung an den Musikhochschulen in Frankfurt am Main und Freiburg und ist als Dozentin bei Meisterkursen, Workshops sowie als Jurorin bei Wettbewerben gefragt. Seit Oktober 2017 ist Pauliina Tukiainen Professorin für Liedgestaltung an der Universität Mozarteum Salzburg.
Die Pianistin spanisch-deutscher Herkunft Julia Pujol ist in Montréal, Kanada, geboren. Nach langjährigem Privatunterricht bei Diana Lawton in Ottawa studierte sie an der Universität Mozarteum Salzburg bei Christoph Lieske und Imre Rohmann, wo sie das erste Konzertfach-Diplom absolvierte. Anschließend studierte sie Liedgestaltung bei Hartmut Höll und schloss ihren Magister mit Auszeichnung ab. Darüber hinaus nahm Julia Pujol an Meisterkursen teil, u.a. von Dietrich Fischer-Dieskau, Tom Krause, Oleg Maisenberg, Tatjana Nikolaeva, Imre Rohmann, Karl-Ulrich Schnabel und Breda Zakotnik. Sie erhielt auch Privatunterricht von Elisabeth Schwarzkopf. Auf dem Podium als Solistin und Liedpianistin war sie bereits in Kanada, Spanien (Schubertiada Vilabertran), Frankreich, Österreich, Deutschland, Schottland, Slowenien und Luxemburg (Schubertiade) zu hören. Mit Grace Bumbry verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit in ihrem privaten Gesangsstudio und bei der Vorbereitung ihrer Opernrollen und internationalen Konzerttourneen. Julia Pujol arbeitet seit 2004 als Korrepetitorin in der Gesangsabteilung der Universität Mozarteum.
Reservierung erforderlich.
Mail: herrenhaus-edenkoben@gmx.de oder Telefon 06323 2322
Eintritt: 25 Euro
ermäßigt: 20 Euro
(Mitglieder Freundeskreis, Schüler, Studenten und mit Behindertenausweis)