György Dalos
Biografie:
Die Kindheit verbrachte Dalos bei seiner Großmutter, da sein Vater 1945 an den Folgen des Arbeitslagers starb, in das man ihn wegen der jüdischen Herkunft der Familie verbracht hatte. Von 1962 bis 1967 studierte Dalos Geschichte an der Lomonossow-Universität Moskau und arbeitete anschließend als Museologe in Budapest. 1964 erschien sein erster Gedichtband. Wegen „maoistischer Umtriebe“ wurde Dalos 1968 zu einer siebenmonatigen Haftstrafe verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Nach Verhängung eines Berufs- und teilweisen Publikationsverbots war Dalos als Übersetzer tätig. 1977 gehörte er zu den Mitbegründern der demokratischen Oppositionsbewegung in Ungarn. 1984 war er Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD und wurde Mitarbeiter der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen. Gehörte 1988/89 zur Redaktion der ostdeutschen Untergrundzeitschrift "Ostkreuz". Von 1995 bis 1999 war er Leiter des „Haus Ungarn“ in Berlin und 1999 Koordinator des Themenschwerpunktes „Ungarn“ der Frankfurter Buchmesse. Seit 1987 lebte er als freier Publizist in Wien und war Mitarbeiter bei deutschen Rundfunksendern und Tageszeitungen. Dalos ist korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste. Er lebt inzwischen als freier Autor in Berlin und ist Mitherausgeber der deutschen Wochenzeitung „Freitag“.Einige seiner Bücher erschienen übersetzt in England, Frankreich, Dänemark, Schweden, Japan, Türkei, Portugal, Russland, Australien, Israel, den USA und den Niederlanden.
Publikationen:
u.a.: „Der Versteckspieler“ (1997). „Die Beschneidung“, „Eine Geschichte“ (1997, Suhrkamp). „Der Gottsucher“, Roman (1999, Insel); „Seilschaften“, Roman (2002, DuMont); „Ungarn in der Nußschale“ (2004, Beck); „Balaton Brigade“, Roman (2006, Rotbuch); „1956 – Der Aufstand in Ungarn“ (2006, Beck); Die Balaton-Brigade. Erzählung. Hamburg 2006; Jugendstil. Roman. Berlin 2007; Der Vorhang geht auf. Das Ende der Diktaturen in Osteuropa. Verlag C.H.Beck 2009.
Preise und Auszeichnungen:
1995 Adelbert-von-Chamisso-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
1999 Gryphius-Sonderpreis
2000 Goldenes Plakett, die persönliche Anerkennung des Präsidenten der Republik Ungarn
György Dalos
Stipendiaten:
Ferenc Kontra
Zsófia Balla
Endre Kukorelly
Anna Bolecka
Teodoras Cetrauskas