Iryna Kupchynska (Ukraine)
und
Verena Boos (Deutschland)
Iryna Kupchynska
(1.8. - 15.12.2022)
Die Autorin wurde 1993 in Lutsk in der Ukraine geboren. Masterstudium an der Nationalen Taras-Schestschenko-Unversität Kiew im Fach Öffentlichkeitsarbeit. Studienaufenthalte im Ausland. Koordinatorin des Projektes GO „Agentur des Imgages der Ukraine“. Chefredakteurin des Monitoring-Projektes „OKO“ (wörtl. „Auge“). Von Frauen aus der UN wurde sie als Lektorin in Medienethik eingeladen.
Seit 2014 hat Iryna Kupchynska an verschiedenen Lyriklesungen und Workshops teilgenommen: Beim Publishers‘ Forum, beim Book Arsenal, YouthDay, poetry battles.
2017 Teilnahme an einem kreativen Jugendseminar, organisiert vom Smoloskyp Publishing House.
Teilnahme am internationalen Lyrikfestival Meridian Czernowitz, Mitarbeit in einer internationalen Arbeitsgruppe im Deutsch-Ukrainischen Poetry Project „Babelsprech“.
2017 Teilnahme an „Euterpe“, einer musikalisch- poetischen Performance in Kiew.
Stipendium des Europäischen Forum Alpbach, Österreich.
Gewinnerin des Wettbewerbs junger ukrainischer Lyrik „Khortytsky bells“.
2021 werden Gedichte von ihr aufgenommen in die Antholgie „Young Voices“, herausgegeben von der National Writers‘ Union of Ukraine. Im April 2021 Teilnahme beim 35. Jahrestag des Atomreaktorunglücks an der Kunstaktion „Chornobyl.35“ mit der musikalisch-poetischen Perfomance „Euterpe“ auf, die in Pripyat stattfand. (Prypjat ist eine Geisterstadt in der ukrainischen Oblast Kiew, die 1970 im Zusammenhang mit dem Bau des Kernkraftwerks Tschernobyl gegründet und infolge des Reaktorunglücks von 1986 geräumt wurde.)
Angesichts des Krieges in der Ukraine haben wir außerplanmäßig eine ukrainische junge Autorin zu einem Aufenthaltsstipendium ins Herrenhaus eingeladen. Das Benefizkonzert „Drei Schlüssel-Sonaten für Klavier“ mit Kalle Randalu am 15.5.2022, sowie weitere private Spenden und der Freundeskreis Herrenhaus Edenkoben e.V. haben diese Einladung ermöglicht.
Verena Boos
(Kurzzeitstipendium 1.11. - 15.12.2022)
Verena Boos, 1977 geboren, beschäftigt sich in ihrem Schreiben mit Erinnerungsarbeit an den Nahtstellen von Literatur, Journalismus und Wissenschaft. Sie sucht als Schriftstellerin den Dialog mit der akademischen Gedächtnisforschung ebenso wie mit AktivistInnen und PraktikerInnen im Feld der Erinnerungsarbeit.
Nach einem Studium der Anglistik, Soziologie und einer Promotion in Zeitgeschichte und etlichen Jahren in verschiedenen europäischen Ländern, lebt sie heute in Süddeutschland und arbeitet neben ihren Tätigkeiten als Autorin auch als Kunstvermittlerin und freie Texterin.
Ihr erster Roman Blutorangen (Aufbau, 2015) wurde mit dem Grimmelshausen-Förderpreis und dem Debütpreis des Buddenbrookhauses ausgezeichnet. Es folgten der Mara-Cassens-Preis für das beste Debüt des Jahres 2015 und der Gerhard-Beier-Preis für ein literarisches Werk mit sozialpolitischem Bezug.
Ihr zweiter Roman Kirchberg (Aufbau, 2017) erhielt den Literaturpreis der Stadt Sonthofen. Ihr Essay „Nachgehen“ über Walter Benjamins Flucht über die Pyrenäen war für den Zeitgeschichte Digital-Preis des Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung nominiert. Weitere Publikationen in Literaturzeitschriften, auf ZEIT online und Der Freitag.
Hier Essay online.
Verena Boos war mehrfach Stipendiatin der Bayerischen Akademie des Schreibens, des Hessischen Literaturrats und erhielt das Landesstipendium Baden-Württemberg. 2018 war sie Stipendiatin am Literarischen Colloquium Berlin. Ihr neues Romanprojekt mit Elsass-Bezug wird durch das Rudolf-Harig-Stipendium des Saarlands gefördert. Während ihrer Zeit in Edenkoben arbeitet Verena Boos an diesem Roman sowie an autobiografischen/autofiktionalen Essays.
Juror: Dr. Arnold Stadler
Dank an Frau Dorothea Zapp für die Finanzierung des Residenzstipendiums.
Iryna Kupchynska
© privat
Verena Boos
© Elke Reichenbach