MUTTER
für hermann
wenn zeiten wurzeln schlagen
dann komme ich zu dir
von fern her zieht die nacht herauf
und stundet mir den wein
kommt der rabe schon um mitternacht
ist meine nabelschnur dein keim
es ist als ob von fern gesteuert
der tod ein weltvergleich
von vorn bis hinten steh ich da
und komm nicht mehr hinein
ohne dich und doch zugleich
ist deine ewigkeit mein kleid
am anfang fingergroß bis an den rand der haut
von fernher zieht die nacht herauf
und stundet mir den wein
kommt federtier um mitternacht
ist meine nabelschnur dein keim
wenn zeiten wurzeln schlagen
Aus: Hans Aschenwald: "Gedächtnislandschaft".Gedichte.
©Haymon, Insbruck 1992
Mit freundlicher Genehmigung des Verlags